Neue TRBS 3151 veröffentlicht!

Endlich ist sie da, die angekündigte Novelle der TRBS 3151/TRGS 751.

Auf der Seite der BAUA ist der am 26.03. im Bundesgesetzblatt veröffentlichte, neue Stand in zwei Varianten abrufbar – einmal als klassische Textausgabe, einmal mit hervorgehobenen Änderungen.

FORUM Tankstellen hat für Sie einen Blick in den Text geworfen und folgende Erkenntnisse gewonnen:

Die Tankstellen-Regel macht sich fit für den Einstieg in die Versorgung des Schwerlastverkehrs mit Wasserstoff. Technische Entwicklungen, die die Lagerung und Abgabe größerer Mengen des klimafreundlichen Kraftstoffs ermöglichen sollen, werden geregelt.

Warum ist das so?

Nun, ein Brennstoffzellen-PKW hat ein Speichervolumen von ca. 5-6 kg gasförmigem Wasserstoff bei ca. 700 bar (bei „vollem Tank“). Ein LKW würde mit dieser Menge nicht weit kommen. Zudem bietet die größere Fahrzeugplattform natürlich auch die Möglichkeit, mehr Kraftstoff mitzuführen. Die bisher vor allem gebauten Wasserstofftankstellen hatten ortsfeste Speicher mit einer Kapazität von ca. 200 - 400 kg. Sollten damit LKW versorgt werden, die ca. 35 kg Wasserstoff abnehmen, wären sie schnell leer und müssten ihrerseits wieder befüllt werden. Nun ist leider das Überströmen vom Tankfahrzeug zum Speicher eine zeitraubende Angelegenheit. Mehrere Stunden steht der Tanker vor der Gasfüllanlage. Die Lösung: Pfandflaschen – allerdings sehr große Pfandflaschen. Auf Trailer montierte Tanks mit bis zu 1t Inhalt können vergleichsweise schnell an- und abgekoppelt und ausgetauscht werden. Wenn nur der große Platzbedarf nicht wäre! Den Ausweg bietet die Verflüssigung von Wasserstoff bei (ungefähr) Atmosphärendruck. Der Raumspareffekt ist zwar nicht so krass wie bei LNG (ca. 1/600 des Volumens bleibt bei Verflüssigung von Methan noch übrig), aber etwa die 1,75 fache Speicherdichte lässt sich gegenüber den Hochdruckspeichern erzielen – das ist beim leichten Wasserstoffgas nennenswert. Noch etwas mehr herausholen lässt sich, wenn man zusätzlich zur niedrigen Temperatur den Druck wieder erhöht. Dieser Kryodruck-Wasserstoff genannte Kraftstoff kann auf die maximale Speicherdichte von 80kg pro m³ Volumen gebracht werden, das bedeutet eine Verdoppelung gegenüber der bisher vorherrschenden Speicherart. Man erhofft sich zudem Materialeinsparungen bei Hochdruck-Bauteilen, muss jedoch dafür Kryotechnik verbauen.   

Unabhängig davon, ob diese Konzepte sich in großem Maßstab durchsetzen werden, liefern sie bedenkenswerte Ansätze zur Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs. Im „klassischen“ Tankstellensektor sind die Veränderungen der Regel als Marginalien zu betrachten.

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