AdBlue-Vorschriften für Tankstellen verursachen Urin-Phobie Wasserschützer nehmen öffentliche Urinale ins Visier

In AdBlue® sind 32,5 % Harnstoff; im menschlichen Urin ungefähr 1/3 dieser Menge. Gegen die Eventualität eines geringen Austritts von AdBlue® müssen an Tankstellen Auffangvorrichtungen vorhanden sein, fordert die TRwS 781-Neufassung. Wenn bereits 1-2 Liter Harnstofflösung an der Tankstelle eine Wassergefährdung darstellen, was ist dann mit den mehreren Tonnen Harnstofflösung (sprich: Urin), die sich in kürzester Zeit aus einer Fußballarena oder z.B. von der „Wiesen“ in die Kanalisation ergießen?

Dieser Erkenntnis folgend dürfen die Urinale von z.B. Sport-Arenen oder Volksfesten zukünftig wohl nicht mehr an die öffentliche Kanalisation angeschlossen werden, sondern müssen via Sammelbehälter in einen getrennten Entsorgungskreislauf einfließen. Und wer ist dafür verantwortlich bzw. bezahlt das? Natürlich der Betreiber - also z.B. die (Sport-)Vereine. Ab welchen Besucher- bzw. Pinkler-Zahlen die Pissoir-Entsorgung getrennt zu erfolgen hat, steht noch in den Sternen. Ob Frauen bzw. deren Toiletten ebenfalls in diese Umweltmaßnahme durch Frauen-Urinale oder sog. Pinkelhilfen einbezogen werden sollen, ist ebenfalls noch offen. Dies wäre im Sinne der Gleichberechtigung nötig und könnte die langen Warteschlangen vor Frauentoiletten stark reduzieren.

Mehr über die weiteren aktuellen und in Planung befindlichen Vorschriften-Neuerungen lesen Sie im -> Newsticker.

Mailen Sie mir bitte Ihre Meinung zur Urin-Phobie der Wasserschützer an inf@forum-ts.de. Ich freue mich auf Ihre Nachricht!

Ihr Edmund Brück
1. April 2019

Zum Nachrechnen:

Ein Mensch scheidet zirka 1,5 bis zwei Liter Urin am Tag aus, der etwa 13 bis 33 Gramm Harnstoff enthält; dies ergibt rund 13 Gramm pro Liter. Eine Blasenentleerung sind etwa 0,2 - 0,3 Liter x ca. 30.000 Toiletten-Gänge = 7.500 Liter Urin; entspricht etwa 2.500 Liter AdBlue.

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